Im Schweizer Kanton Solothurn führt der Psychiater Samuel Widmer eine Sekte. Psychiater bekennt sich zum Inzest zu seinen beiden Töchtern. Der sexuelle Missbrauch seiner Patientinnen gehört für ihn zu seiner Therapieleistung. Er ist der Meinung, dass der Inzest mit seinen Kindern weltweit praktiziert werden müsste, damit die Welt friedlich wird. Einen unterbliebenen Inzest macht er für massive Traumata verantwortlich. Fazit nach Widmer: Wer sein Kind liebt, missbraucht es.
Das schlimme daran ist, dass der Schweizer Tagesanzeiger unkritisch über Widmer berichtet. Für den anonymen Redakteur ist Widmer ein Sexguru. Er verharmlost das Geschehen und das Versagen der Aufsichtsbehörden, die Widmer ungehindert praktizieren lassen. Im Umfeld solch unkritischer Artikel praktizierten in den 70er und 80er Jahren etliche Kinderschänder und Vergewaltiger. Die Tradition solcher Artikel scheint trotz vielfacher Aufklärung über die Folgen von Übergriffigkeiten in Psychotherapien ungebrochen. Jedenfalls ist dieser Fortschritt beim Tagesanzeiger noch nicht angekommen.
Bettina Röhl kommentiert den Artikel im Tagesanzeiger ausführlich
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Der Artikel selbst
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Widmer scheut sich denn auch nicht, im Buch «Das Inzesttabu» eine erotische Annäherung einer seiner Töchter in der Badewanne zu beschreiben. Wie sie als kleines Mädchen täglich mit seinem Penis spielte: «Wir geniessen beide das Spiel.» Hätte er sich zurückgezogen, hätte es für sie bedeutet, dass «ihre Freude und ihre Sehnsucht nach Verschmelzung» nicht willkommen sei, schreibt Widmer. Ein Signal, «das ihr das Herz brechen kann». Die Liebe zu seiner Tochter sei «ohnegleichen in ihrer Schönheit und Reinheit» und auch heute noch frei vom Inzesttabu. Überhaupt sei der Inzest «ein wunderschöner Prozess». (TA)